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REISEMEDIZIN: FORTBILDUNG, INFORMATIONEN UND EDV-UNTERSTÜTZUNG FÜR SCHWEIZER ÄRZTE UND APOTHEKER - October 2007 Interview mit Professor Robert Steffen, Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich, Mitarbeiter der WHO und Autor von Tropimed®, Reisemedizin-Datenbank für Gesundheitsfachleute.
Gibt es für Gesundheitsfachleute, die sich angesichts der gestiegenen Nachfrage in diesem Bereich spezialisieren wollen, zuverlässige und spezifische Informationsquellen und Fortbildungsmöglichkeiten? Und wie kann man sich in der Informationsflut zurechtfinden, die das Internet zu medizinischen Fragen bietet?
Auch wenn die erwähnten Quoten ganz offensichtlich noch weit von den idealen hundert Prozent entfernt sind, haben sie mich doch erfreut. Wenigstens ein Teil der Reisebüros hat begriffen, dass es anlässlich einer Buchung für eine Reise in ein Entwicklungsland ein Zeichen von Beratung hochstehender Qualität ist, wenn man auf die Notwendigkeit einer reisemedizinischen Beratung hinweist. Noch vor zwei Jahrzehnten meinte man in den Reisebüros, ein solcher Hinweis würde von Reisen abschrecken. Gerichtsurteile in anderen europäischen Ländern aber haben erkennen lassen, dass zwar Reisebüros nicht eine detaillierte Beratung durchführen sollen (Sie sind dazu nicht kompetent.), aber eine Empfehlung zu einer Konsultation ist bereits sehr nützlich. [1] J Travel Med 2006; 13: 294-299
Richtig, die Reisemedizin ist nicht nur auf übertragbare Krankheiten beschränkt. Man denke z.B. an die Taucher oder Trekker, welche grosse Höhen erklimmen, zudem muss man sich vor Augen halten, dass unter den Reisenden am meisten Menschenleben durch Unfälle verloren gehen. Deshalb braucht es in diesem interdisziplinären Bereich der Reisemedizin eine breit gefächerte Fortbildung. In der Schweiz wird diese in zahlreichen kleineren Fortbildungskursen für Ärzte und Apotheker angeboten. Zudem gibt es im Ausland grosse, mehrtägige Tagungen zum Thema Reisemedizin an denen man das Allerneuste erfahren kann. Am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel, in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten werden einwöchige Kurse angeboten, die unter anderem auch der Vorbereitung für eine Prüfung dienen.
An unserem Zentrum für Reisemedizin haben wir eine Mitarbeiterin, welche einen wesentlichen Teil ihrer Arbeitszeit damit verbringt, die verschiedenen Informationsquellen im Internet zu sichten. Sie führt diese Informationen allwöchentlich den Abonnenten von Tropimed zu, soweit sie für die Praxis der Reisemedizin relevant sind. Zudem unterbreitet sie diese Informationen auch vierteljährlich dem Bundesamt für Gesundheit, welche sie im Bulletin BAG publiziert.
Tatsächlich gibt es viele mehr oder minder kompetente Institutionen, welche mehr oder weniger offensichtlich Profit aus der Reisemedizin schlagen wollen. In Einzelfällen ist es klar ersichtlich, dass die Informationen von irgendwelchen Industrien gesponsert sind und damit vor allem dem Verkauf der eigenen Produkte dienen. Als Qualitätszeichen gilt es hingegen, wenn vor allem akademische oder staatliche Institutionen die Verantwortung für den Inhalt der diversen Websites übernehmen. Differenzen zwischen nationalen Empfehlungen sind durchaus möglich, weil in den diversen Ländern zum Teil nicht alle Produkte zugelassen sind, oder weil in einzelnen Staaten (z.B. U.S.A.) ganz andere Regeln bezüglich der Haftung bei Nichtempfehlen einer Prophylaktischen Massnahme gelten. Generell haben sich allerdings die nationalen Empfehlungen über die letzten Jahre einander wesentlich angenähert, insbesondere gibt es klare Absprachen zwischen den drei deutschsprachigen Ländern.
Die Weltgesundheitsorganisation publiziert alljährlich das Büchlein „International Travel and Health“, dieses ist auch elektronisch abrufbar. Es richtet sich vor allem an professionelles Medizinalpersonal und gibt eher allgemeine Richtlinien, denn sehr spezifische Empfehlungen für einen Reisenden mit einer bestimmten Destination. Die Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta hingegen geben sehr klare und umfangreiche Empfehlungen, die allerdings mit den schweizerischen oder anderen europäischen Empfehlungen nicht immer übereinstimmen (siehe oben).
Nach der Begründung der Reisemedizin haben mich zunehmend Kollegen um Rat gefragt, dies in der Schweiz, ebenso wie im Ausland. Deshalb war es mir ein Anliegen, zunächst für Ärzte und Apotheker ein Instrument zu schaffen, welches — stets auf den neuesten Stand gebracht — alle bezüglich künftiger Reisen in Entwicklungsländern notwendigen Angaben vermittelt. Ich hatte zwei spezifische Forderungen: Das Produkt müsse finanziell günstig sein, und es müsse für die Kolleginnen und Kollegen die Informationen innerhalb von kurzer Zeit liefern; beides ist in Tropimed nun in idealer Weise erfüllt. Als nächstes war es meinen Kollegen und mir ein Anliegen, auch dem breiten Publikum die Möglichkeit zu gewähren, sich informieren zu können, auch dies ist nun durch www.safetravel.ch gewährleistet. |